Kneheimer dürfen trotz 2:3-Niederlage gegen Markhausen auf den Aufstieg in die Kreisliga hoffen.

Markhausen (aw) Trotz einer 3:2-Auswärtsniederlage beim VFL Markhausen besteht für den BV Kneheim eine realistische Chance, in der nächsten Saison in der Kreisliga auflaufen zu dürfen. Aufgrund nur weniger Absteiger (aus dem Landkreis Cloppenburg) in Landes- und Bezirksliga, kommt es am kommenden Wochenende zum Entscheidungsspiel zwischen dem SV Harkebrügge und dem VFL Oythe II. Sollte Harkebrügge hier am Ende die Nase vorne haben, würde Kneheim als Tabellendritter in der 1. Kreisklasse direkt in die Kreisliga aufsteigen.

Keinen Einfluss auf diese Ausgangsposition hatte letztlich die 2:3-Niederlage beim VFL Markhausen. Da der Tabellenzweite Elisabethfehn mit einem 3:0-Auswärtserfolg beim SV Bethen seine Hausaufgaben erledigte, hätte auch ein Kneheimer Sieg keine Veränderungen in der Tabelle mehr hervorgerufen.

Die Markhauser legten dabei los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und Anatoli Root besorgte schon nach drei Minuten die 1:0-Führung. Bedient von Sebastian Bäker schüttelte er seinen direkten Kneheimer Gegenspieler ab, umkurvte Schlussmann Lukas Burrichter und brachte den Ball in Richtung Tor. Der zurückgeeilte Simon Meyer riskierte zwar noch Kopf und Kragen, konnte den Ball jedoch nicht mehr entscheidend ablenken.

Die Hausherren hielten das Tempo hoch und kamen ein ums andere Mal gefährlich in die Kneheimer Hälfte. Die Gäste indes zeigten sich nach rund zehn Minuten in der Offensive und Heinz Vaske köpfte eine Dirk-Hömmen-Ecke knapp links vorbei.

Für diesen Schreckmoment revanchierten sich die in gelb gekleideten Markhauser prompt und Bernd Abeln zog aus 25 Metern trocken ab. Per Aufsetzer bahnte der Ball sich seinen Weg und schlug wenig später in die rechte Torecke ein. Der anfangs praktisch perfekten Chancenverwertung folgten weitere Möglichkeiten von Sebastian Thunert (14.) und Root, die jedoch keine weiteren Treffer hervorbringen sollten.

Das Power Play endete erst nach rund 20 Minuten und einige Kneheimer Spieler dürften froh darüber gewesen sein, diesen Angriffswirbel nicht mit noch mehr Gegentoren überstanden zu haben. In der Folge kam der BVK immer besser ins Spiel und Mirco Witte hätte nach Vorarbeit von Alexandru Enache durchaus den Anschlusstreffer besorgen können. Sein Abschluss ging jedoch knapp links am Tor vorbei. Noch dichter am Torerfolg war in der 33. Minute Daniel Niehaus, der Markhausens Goalie Nikias Hogertz nach sauberer Ballverarbeitung und einem satten Rechtsschuss zu einer blitzartigen Faustabwehr herausforderte.

Genauso „Reflex“-stark zeigte sich nur drei Minuten später auch Kneheims Schlussmann Burrichter, der im 1:1 gegen Patrick Hogertz die Ruhe bewahrte und dessen Lupfer mit einer schnellen Armbewegung vor dem Toreinschlag abwehrte.

Das sollte eigentlich die letzte Tormöglichkeit im ersten Durchgang gewesen sein. Bereits in der dritten Minute der Nachspielzeit angekommen, hielt die Partie jedoch noch einen wahren Leckerbissen bereit. Nachdem Enache an der rechten Außenlinie regelwidrig gestoppt worden war, brachte Dirk Hömmen den Ball aus über 35 Metern Torentfernung hoch in den Markhauser 16er. Hier segelte er immer weiter und senkte sich schließlich passgenau im linken Torwinkel.

Plötzlich war das Spiel wieder offen und der BVK hätte das Spiel kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit beinahe ausgeglichen. Enache war zum Abschluss gekommen, konnte den Ball jedoch nicht im Tor unterbringen. Gerade noch beflügelt vom Anschlusstreffer, erhielten die Angriffsbemühungen des BVK in der 57. Minute einen herben Dämpfer. Nachdem Hömmen in der ersten Halbzeit bereits mehrere Male seinen Körper energisch eingesetzt hatte und Schiedsrichter Fehnker dies jedes Mal als regelkonformen Zweikampf einstufte, entschied sich der Referee jetzt anders und verwies Hömmen mit der gelb-roten Karte des Platzes.

Es kam aber noch dicker, als sich Dirk Abeln beim anschließenden Freistoß bereit machte und diesen wie schon bei seinem ersten Tor mit einem satten Schuss in die rechte Ecke platzierte. Burrichter befand sich schon auf dem Weg in die Mitte seines Tores und konnte den Einschlag letztlich nicht mehr verhindern.

Dieser Treffer bedeutete einen spürbaren Schlag für die Spieler des BVK und Root hätte die Partie in der 70. Minute endgültig entscheiden können. Mit einem schnellen Pass im Strafraum freigespielt, sah er sich nur noch Keeper Burrichter gegenüber. Diesem gelang es, den Abschluss von Root an den Pfosten zu lenken, woraufhin der Ball in kurzer Distanz vor dem Kneheimer Tor rollte. Die zurückgeeilten Michael Backhaus und Tobias Blömer schmissen sich in den Nachschuss und konnten den Einschlag gemeinschaftlich verhindern.

Da auch ein scharf geschossener Freistoß von Root in der 75. Minute „nur“ gegen das rechte Lattenkreuz prallte, ging es mit der 3:1-Führung des VFL in die Schlussphase. Hier versuchten die Kneheimer noch einmal alles, wenigstens den Anschlusstreffer zu erzielen und wurden für ihren Einsatz zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit belohnt. Backhaus nahm sich nach einem langen Diagonalschlag von Simon Meyer in rund 20 Metern Torentfernung ein Herz und drosch diesen als Aufsetzer fulminant in die linke Torecke.

Kurz keimte noch einmal Hoffnung auf den Ausgleichstreffer auf. Da sich in der Nachspielzeit jedoch keine weiteren Torgelegenheiten für die beiden Teams ergaben, feierten die Markhauser am Ende den 3:2-Heimsieg über den BV Kneheim.

Trotz dieser Niederlage hat der BVK noch die Chance, in der nächsten Saison in der Kreisliga antreten zu dürfen. Voraussetzung ist ein Sieg des SV Harkebrügge gegen den VFL Oythe II im Entscheidungsspiel am kommenden Wochenende. Profitieren von diesem Sieg würde indes auch die zweite Mannschaft des FC Lastrup, die sich im vorsorglich angesetzten Aufstiegsspiel der Zweitplatzierten der 2. Kreisklasse mit 3:1-Toren gegen den BV Garrel II durchsetzen konnten.


Tor: Lukas Burrichter
Abwehr: Heinz Vaske (46. Hendrik Haker), Simon Meyer, Tobias Blömer (88. Christoph Schumacher)
Mittelfeld: Mirco Witte, Hannes Fresenborg, Andreas Nordmann, Dirk Hömmen, Michael Backhaus
Sturm: Alexandru Enache, Daniel Niehaus (75. Steffen Hömmen)
Trainer: Oliver Anneken
Betreuer: Christoph Fresenborg, Markus Willen

Schiedsrichter: Anton Fehnker

Karten:
gelb: Daniel Niehaus, Alexandru Enache, Lukas Burrichter, Mirco Witte, Tobias Blömer
gelb-rot: Dirk Hömmen

Ergebnis: 3:2 (2:1)
1:0 Anatoli Root (3. - Sebastian Bäker)
2:0 Bernd Abeln (11.)
2:1 Dirk Hömmen (45.+3 - Alexandru Enache)
3:1 Bernd Abeln (58.)
3:2 Michael Backhaus (88. - Simon Meyer)

Besonderheiten:
- Kneheim beendet das Spiel nach gelb-roter Karte gegen Dirk Hömmmen (57.) mit zehn Mann.